Was ist Yoga:
Mittlerweile ist fast allen Menschen der Begriff Yoga bekannt. Vor einigen Jahren war das noch ganz anders. Nun treffen sich hunderte Grüppchen in Großstädten um in den Parks einige Yoga-Übungen unter freiem Himmel und in der Natur durchzuführen. Aber wie kann man sich den ganzen Hype um diese Sportart oder Philosophie eigentlich erklären?

Viele bezeichnen sie als Sportart, eigentlich ist Yoga aber eine philosophische Lehre die sowohl geistliche, als auch körperliche Übungen miteinander verbindet. Die meisten verblüfft es dann zu hören, dass Yoga als Sportart, trotz körperlicher Anstrengung, offiziell nicht als Sport definiert wird, obwohl sich damit nichts am sportlichen Charakter ändert, denn in der Yogapraxis kommt man trotzdem zum Schwitzen und kann bestimmte Muskeln gezielt beanspruchen und formen.

So beschränkt sich das Praktizieren von Yoga in der westlichen Welt auf die körperlichen Übungen, denn die meditativen Yoga-Formen sind hier weit weniger populär. In den hinduistischen Ursprungsländern wird der Fokus jedoch auf die geistige Konzentration und die Selbstfindung gelegt. Für die Menschen hierzulande sind diese geistigen Konzentrations-Aufgaben eher lästig, als dass sie als hilfreich empfunden werden.


Wo liegt eigentlich der Ursprung des Yogas? 
Die sogenannten Yogis wurden erstmals vor etwa 3500 Jahren in indischen Quelltexten erwähnt. Dies müsste etwa 1500 Jahre vor unserer eigentlichen Zeitrechnung gewesen sein. Wenn man über diesen Ursprung spricht, ist die Rede von heiligen Männern, die damals schon Atemübungen machten und meditierten. Trotzdem gibt es noch weitere Vermutungen zum Ursprung. So soll es auch Darstellungen von Menschen gegeben haben, die schon Yogahaltungen wie das Mulabandhasana ausübten. Dies wurde als Beweis dafür genommen, dass Yoga auch schon früher in den Hochkulturen des Indu-Tales, nahe dem Fluss Indu, welcher durch die Volksrepublik China, Pakistan sowie Indien fließt, praktiziert wurde.

Es wird angenommen, dass Yoga vor 1500 Jahren entstand und dann von den nomadischen Völkern der Aryas, welche auch die Venden, die indischen Quelltexte verfassten, nach Indien gebracht wurde. Dort entwickelte sich die Übungspraxis des Yogas, sowie die Philosophie. Indien ist also bis heute ein wichtiger Punkt in der Geschichte der Entwicklung des Yogas.

Gerade für die modernen Yoga-Praktizierenden, die oftmals auch einfach Yogis genannt werden, ist wohl am interessantesten, dass sich die Menschen vor Hunderten von Jahren auch schon nach einem klaren Geist sehnten und das Bedürfniss nach innerer Ruhe hatten. Dieses Bedürfniss oder dieser Wunsch, existiert also schon viel länger als wir eigentlich immer geglaubt haben. Zudem ist es interessant, dass die Geschichte des Yoga immer in einer engen Beziehung zur Religion und Philosophie steht. Der Ursprung des Yoga ist also mit der Philosophie und der Religion verbunden, und dass bis heute.


Die wichtigsten der Quellentexte: Patanjali und das Hatha Yoga 
Bis heute zählen die Quellentexte von Patanjali zu den wichtigsten der Yoga-Geschichte. Diese entwickelten sich zwischen dem 2. Jahrhundert vor Christus und dem 2. Jahrhundert nach Christus. Der Gelehrte Patanjali entwickelte in dieser Zeit die Lehrer des klassisch-philosophischen Yogas, welches die Selbsterkenntnis als Ziel der ganzen Yoga-Praxis definiert.

Mit seinen Quelltexten, oder auch Yoga-Sutra genannt, sorgte er für einen genauen Yoga-Leitfaden, welcher sich im Laufe der Zeit zu einer eigenständigen Methode entwickelt hat und dessen größter Fokus auf der Meditation und der Konzentration liegt: der achtgliedrige Pfad („Ashtanga“).

Zwischen dem 6. und dem 15. Jahrhundert verfasste der Yogi Swatmarama einige nachfolgende Texte, welche er zu den „Hatha Yoga Pradipika“ zusammenfasste. Damit legte er den Grundstein zur Entwicklung des Hatha-Yoga, der Art von Yoga, die den Körper in den Mittelpunkt stellt, wenn gleich auch der Geist beeinflusst werden soll, so wie bei Patanjali. So wurde in den nachfolgenden Jahren und Jahrzehnten, die Botschaft, den Geist des Menschen und die körperliche Anstrengung nebenher zu praktizieren, in den Vordergrund gerückt und das Yoga eroberte langsam aber sicher nicht nur Indien, sondern die gesamte Welt.


Für welche Art von Yoga soll ich mich denn entscheiden? 
Gerade die Vielzahl von Yoga-Arten machen es einem Einsteiger schwer, sich richtig zu entscheiden. Schwören einige Leute auf Power Yoga, anders auch bekannt als Yoga-Pilates oder Yogilates, bei der man richtig ins Schwitzen kommt und dessen Ziel es ist, Muskeln und Ausdauer aufzubauen, so möchten manche lieber Kriya Yoga ausüben, in der man Yoga in einer Gruppe praktiziert.

Die Varianten des Yoga sind vielfältig, sodass ein jeder die richtige Variante für sich finden kann. Denn egal ob man seinen Körper ganz genau kennenlernen möchte oder man im Moment an einer Verletzung leidet (Iyengar Yoga), man die Hitze gut verträgt und Yoga als eine eigene Sportart sieht (Bikram Yoga) oder eben Einsteiger ist (Hatha Yoga), dass vielfältige Angebot bietet Raum für jeden. Egal ob Anfänger oder Profi, jeder kann mit der richtigen Yoga-Art körperlich wie auch geistig immer etwas Neues dazulernen und seinen Körper kennenlernen. Egal ob in der Gruppe oder alleine, Yoga ist definitiv etwas, was jeder einmal ausprobiert haben sollte.


Gibt es den typischen Yogi? 
Alleine in Deutschland soll es mittlerweile fünf Millionen Menschen geben, die regelmäßig Yoga praktizieren. Es soll hierzulande schon rund 20.000 Lehrer geben und alleine in unserer Hauptstadt gibt es weit über 200 Yogastudios und dann kann man auch noch Yoga im Sportverein oder im Fitnessstudio belegen, oder man betreibt Yoga eben alleine zu Hause.

Da stellt sich bei so vielen Anhängern, gibt es den typischen Yogi überhaupt? 

Während man früher direkt an Leute gedacht hat, die viel mit Esoterik zu tun haben oder eben orientalisch aussehen, so ist Yoga mittlerweile zu einem richtigen Massenphänomen geworden. Es gibt wohl bereits jetzt schon keine Alters- oder Bevölkerungsgruppe mehr, für die kein spezielles Yoga-Training angeboten wird. Egal ob schwanger, im Kindesalter oder Rentner, für jeden gibt es mittlerweile Yogakurse, mit denen man sich identifizieren kann. Auch Babys oder verletzte Leute können von einem gezielten Yoga-Training profitieren.

So ist es auf keinen Fall verwunderlich, dass mittlerweile ein regelrechter Yoga-Markt entstanden ist. Yoga ist für viele nicht mehr nur ein Hobby, sondern ein Lebensgefühl oder die eigene Arbeit. Die Yoga-Industrie wurde vom „Wall Street Journal“ sogar auf 42 Milliarden Dollar geschätzt. Und dass ist nicht gerade wenig. Egal ob Yoga-Retreat, Onlinekurse oder spezielle Kleidung und Ausrüstung, heutzutage gibt es nichts mehr was es nicht gibt in Sachen Yoga.


Und wofür ist Yoga nun gut? 
Bei regelmäßigem Praktizieren von Yoga, kann eine verbesserte Konzentration festgestellt werden. Die Aufmerksamkeit kann durch die während des Yoga-Praktizierens auf einen Punkt gelenkt werden, sodass auch außerhalb der Yoga-Matte eine Verbesserung zu erreichen ist. Gerade das Kundalini Yoga ist dafür zu empfehlen. Besonders bekannt ist dabei wohl der herabschauende Hund, die Kobra oder die Kind-Stellung als praktizierende Positionen.

Weitere gute Eigenschaften des Yoga sind, dass sich viele Menschen nach regelmäßigem Training, selbstbewusster fühlen. Durch das Yoga können nicht nur innere, sondern auch äußere Eigenschaften gestärkt werden, denn durch die stetige ausgeübte Praxis, erhöht sich das Vertrauen. Zudem berichten viele über eine angeregte Kreativität als Resultat regelmäßiger Übung. Dabei muss es sich gar nicht um die künstlerische Kreativität handeln, sondern kann auch auf andere Fähigkeiten bezogen werden, wie zB, die Fähigkeit Probleme zu lösen.

Welche Yoga Positionen wann jedoch praktiziert werden sollten, lernen Sie wohl am besten von einem Yoga-Lehrer. Dennoch gibt es wohl einige Positionen von denen jeder schon einmal gehört hat. Na, hören sich „der Stuhl“ (Utkatasana), „Krieger 2“ (Virabhadrasana 2) oder „der Baum“ (Vrksasana) bekannt an?

Egal ob im Fitnessstudio, alleine oder in einer Gruppe, der Vielfalt des Yoga und seiner Praktiken sind keine Grenzen gesetzt. Egal ob Anfänger oder Profi, jung oder alt, körperlich fit oder eben nicht, beim Yoga kommt es auf die richtige Einstellung an. Yoga soll der Entspannung dienen und neue Energie für den Tag schenken.
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